Kritisiere mich und du bist erledigt!

Die Kritikkultur. Die Harakiri-Gefahr. Die anderen rügen, sich selbst aber nicht tugendhaft verhalten. Die Fehler machen immer die anderen. Offen sein und andere kritisieren. Sich angegriffen fühlen. Den Mut besitzen, etwas zu wagen, die Angst, zu scheitern.

Versuchen Sie einmal, einen Lehrer zu kritisieren. Der Ärger ist vorhersehbar. Garantierter Ärger. Auch der kleinste Ratschlag, eine harmlose Beobachtung kann als persönlicher Angriff auf die Lehrfreiheit interpretiert werden. Versuchen Sie es! Diese Berufsgruppe kann um weitere ergänzt werden. Viele andere. Der professionelle Bankangestellte, die Architekten, die Unternehmer. Fügen wir auch den militärischen Lehrkörper hinzu.

Und dennoch – es gibt die Grundlagen, um eine gesunde Kritikkultur zu entwickeln. Wir haben Vorschriften, Normen, Methodologien. Wir wissen, dass man mithilfe der Kritik – wenn sie positiv und logisch konstruktiv ist – Fortschritte machen und Verbesserungen erzielen, weitere Erfolgs- und Zufriedenheitsstadien erreichen kann.

Die Kommunikation ist ein Wort, das uns erlaubt, zu wachsen! Alle zusammen.

Seien wir ehrlich: Die Kritik muss eine gültige konkrete Grundlage besitzen. Die Kritik muss konstruktiv sein. Die Kritik darf nicht destruktiv oder verleumderisch sein. In den Wind geblasene Worte? Leider oft. Als menschliche Wesen neigen wir dazu, hervorragende Genies in der Erkennung der Fehler der anderen zu sein, während wir komplett unfähig dazu sind, unsere eigenen Schwächen zu erkennen…Es gibt aber auch die Möglichkeit, dass wir unsere Schwächen erkennen, wir haben aber eine verdammte Angst, uns zu konfrontieren. Es ist deshalb einfacher, unsere – auf die Kritik bezogenen – Kräfte auf andere Menschen zu richten.

Das zu sagen, was man denkt, ist manchmal eine Selbstverstümmelung, ein Akt des Selbstmords. Ich laufe leider gern auf heißen Kohlen – vielleicht habe ich die schlechte Angewohnheit zu sagen, was ich denke. Manchmal auch ohne viel zu überlegen. Sicherlich hat sich die Dialektik mit der Zeit zunehmend verfeinert, die Kritik ist durch sprachliche Verfeinerungen charakterisiert. So ist die Kritik reifer und gezielter. Heute noch fühle ich mich verletzt, wenn ich kritisiert werde, mit der Zeit jedoch – da ich nicht das Gewand desjenigen, der „alle rügt, aber kein tugendhaftes Beispiel gibt“ tragen will – habe ich gelernt, damit zu leben. Derjenige, der kritisiert, muss auch dazu bereit sein, Kritik einstecken zu können.

Manchmal werden diejenigen, die Alternativwege gehen, zum Tode durch … Erhängen verurteilt.

Eine gesunde Kritikkultur muss aber mit Geldmitteln versehen, gehalten und gepflegt werden. Der „Berufskritiker“, d.h. derjenige, der mehr Zeit damit verbringt, zu kritisieren, als zu arbeiten, müsste neutralisiert werden (nicht physisch, um uns recht zu verstehen!). Der Chef, der Direktor, der Befehlshaber, d.h. derjenige, der die Verantwortung trägt, sollte berufliche Bereiche fördern, in denen jeder frei ist, eigene Beobachtungen, Gefühle, Ratschläge, Beschwerden einzubringen. Einen für die Kritik eingeräumten Ausgangspunkt, auf dem basierend ein nachfolgender Aktionsplan für die Organisation inhaltlich erarbeitet werden kann, um die notwendigen Vorkehrungen zu treffen, zu etablieren. Wenn aber die Kritik und das nicht immer das schwarze Schaf der Herde sein wollen, eine berufliche Rache mit sich bringt…Vermeiden wir das. Wir wären immer zufrieden. Die Welt ist schön, das Gehalt kommt pünktlich. Wie schön, der Freitag rückt näher. Hurra!

Die Kritikkultur muss auch den entgegengesetzten „Schreibfedern“ Raum lassen. Die Kritikkultur muss sowohl Debatten innerhalb als auch außerhalb der Organisationen erlauben. Offensichtlich setzt manchmal der Vertraulichkeit Grenzen. Klar. Verständlich. Es wäre falsch, diejenigen auf die schwarze Liste zu setzen, die sich im Respekt der Regeln, Normen anders ausdrücken. Ich bin positiv eingestellt, aber auch realistisch und deshalb besteht die Wahrheit darin, dass viele Personen es lieben zu kritisieren, was sie nicht verstehen. Mit mir oder gegen mich.

Sie zu fragen, welcher der eigene Beitrag zugunsten der Sache wäre, könnte ein Anfang sein…    

Es gibt zwei Strömungen, die ich noch kurz erläutern will. Die versteckte, ironische, immer unklare Kritik, die mit süßen, unverhältnismäßigen Adjektiven gewürzt ist oder die Kritik, die nicht klar den Empfänger des Schreibens definiert, sind gefährlich. Sie sind wie die Pest. Sie sind zu vermeiden. Andererseits ist die persönliche Kritik, die nur mit Vorwürfen startet und mit bösen Worten und anderen hinterhältigen Handlungen angefüllt ist, wie ein Krebs. Eine gefährliche Krankheit. Eine direkte, objektive, von Tatsachen gestützte, konstruktive Kritik mithilfe eines respektvollen Wortschatzes, sollte ein möglicher Weg sein, um eine Kritikultur für alle Personen, Organisationen, die sich verbessern wollen, zu entwickeln. Ich glaube fest daran.

limiti e coraggio
limiti e coraggio

Ich für meinen Teil werde ab morgen weiter Fehler machen. Falls notwendig, werde ich mit der Kritik fortfahren und auch damit, mich zu verbessern. Das sicherlich. Das ist zumindest meine Absicht. … One more thing: Ja, genau!… Ich habe vergessen, über Politik zu sprechen. Ich bekomme Gänsehaut, wenn ich nur daran denke. In diesem Bereich sollte man sich erneut Niccolò Machiavelli durchlesen. Ich denke, dass fast überall die Qualität der politischen Diskussionen bereits abgelaufen ist. Von den Parlamenten, den politischen Arenen. Von der Substanz des Objektes, d.h. einer Ursachenpolitik, ist man zu einer Politik der Persönlichkeit übergegangen. Von den Parteien zu den einzelnen Personen. Manchmal scheint es mir eher ein Zuschauer einer Reality-Show, als von politischen Debatten zu sein. Ja, das ist eine Kritik. Dessen bin ich mir bewusst. Aber es in an der Zeit, abzuschließen. Enter.

Übersetzung: www.translated.com
Originalartikel (italienisch): link

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1 Kommentar zu „Kritisiere mich und du bist erledigt!“

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